sprachsensibel


Sprachsensibles Unterrichten in den Gesellschaftswissenschaften

 

14,5% der Schülerinnen und Schüler verfügen laut der PISA-Studie aus dem Jahr 2012 über keine ausreichende Lesekompetenz. Dabei sind sprachliche Kompetenzen eine Voraussetzung für den Schulerfolg – und dies in allen Fächern. Fachliches Lernen ist immer auch sprachliches Lernen; scheinbar fachliche Schwierigkeiten resultieren häufig aus sprachlichen Defiziten. Sprachsensibler Unterricht ist somit eine Herausforderung für die Lehrerbildung und den Fachunterricht.

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Während sich die Germanistik innerhalb der Lehramtsausbildung im Modul DaZ (Deutsch als Zweitsprache) intensiv mit Sprachförderung auseinandergesetzt wird, besteht im Bereich der Gesellschaftswissenschaften großer Nachholbedarf, sowohl in der Hochschulausbildung als auch für das Referendariat. Sprachförderung allein durch die Lehrkräfte im Fach Deutsch reicht nicht aus, vielmehr sind alle Fachlehrer aufgefordert, auch in ihrem Unterricht Lesen, Schreiben und Sprechen gezielt zu fördern.

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Sprache ist der zentrale Schlüssel zur Bildung, die Förderung des Spracherwerbs muss auch innerhalb der Fachgruppe Gesellschaftswissenschaften stärker in den Fokus genommen werden. Angehende Lehrkräfte sollen schon an der Hochschule und während des Vorbereitungsdienstes für den Themenbereich Mehrsprachigkeit sensibilisiert werden. Lehrerinnen und Lehrer müssen sich zunehmend mit sprachlich heterogenen Klassen auseinandersetzen und für den Umgang mit sprachlicher Vielfalt geschult werden.

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Im Zentrum der Forschung soll die (Weiter)Entwicklung von Strategien für Sprachförderung im gesellschaftswissenschaftlichen Fachunterricht, sowie die Gestaltung von Unterrichtsmaterialien für sprachlich heterogene Klassen stehen. Welche Möglichkeiten gibt es innerhalb der Fachgruppe Gesellschaftswissenschaften zur ressourcenorientierten Sprachförderung? Welche sprachlichen Hilfsmittel können verwendet werden? Wie kann sprachsensible Unterrichtsinteraktion und –Kommunikation erfolgen?

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Das Projekt „Sprachsensibles Unterrichten fördern – Angebote für den Vorbereitungsdienst“ wird ermöglicht durch die Stiftung Mercator, das Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen und die Landesweite Koordinierungsstelle Kommunale Integrationszentren und erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem Lehr- und Forschungsbereich Fachdidaktik Deutsch unter der Leitung von Prof. Dr. Andrea Sieber.

 

Weitere Informationen erhalten Sie bei Katharina Grannemann oder auf der Webpräsenz der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.

 

 

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