Exkursion zur internationalen Deutschen Schule Brüssel

Exkursionsteilnehmer vor der iDSB

 

Das geschichts- und politikdidaktische Seminar „Deutsche Schulen im Ausland: Geschichte und Geschichtsunterricht im internationalen Kontext“ fuhr mit Prof. Dr. Kuchler und sieben Studierenden für drei Tage nach Brüssel, um dort die internationale Deutsche Schule zu besuchen.

 

Nachdem während unseres Seminars der Fokus besonders auf den historischen Aspekten des deutschen Auslandsschulwesens lag, diskutierten die Teilnehmer nun neben der Theorie auch wichtige Aspekte der praktischen Arbeit in einer Auslandsschule. Ein besonderes Augenmerk wurde hierbei auf die Unterschiede zwischen einer deutschen Schule im Ausland, einer Begegnungsschule und einer Schule innerhalb Deutschlands gelegt.

 

Unsere unerwartet abenteuerliche Unterbringung bescherte uns am Montagmorgen eine anderthalbstündige Zugfahrt zu der internationalen Deutschen Schule Brüssel. Dort angekommen wurden wir jedoch sehr freundlich von dem Schulleiter Jürgen Langlet und der stellvertretenden Schulleiterin Rita Haurenherm empfangen. Diese gaben uns viele Informationen und Anregungen zu der Deutschen Schule und beantworteten uns zahlreiche Fragen. Anschließend durften wir in einer bilingualen Geschichtsstunde (Englisch) der 11. Jahrgangsstufe hospitieren. Hierbei war es beruhigend zu sehen, dass auch im Ausland trotz neuester Lehr- und Medienausstattung (in jedem Klassenraum befanden sich Smart-Boards, Tablets und White-Boards) konventioneller Geschichtsunterricht stattfand.

 

Eine Besonderheit der Exkursion waren allerdings die zahlreichen Fachgespräche sowie persönlichen Begegnungen mit der Schulleitung und dem Lehrkörper. Somit konnten wir einen breitgefächerten Einblick in den Alltag als Auslandsschul-lehrer erhalten. Doch auch die Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler wurde diskutiert. Dabei wurden sowohl positive als auch negative Aspekte des Schülerdaseins an einer Deutschen Auslandsschule berücksichtigt. So wurde die oft starke Identifikation der Schüler mit der Schule hervorgehoben. Folglich können Veranstaltungen wie das Public Viewing während der Fußball-WM unter Mithilfe des Elternrats angeboten werden. Aber auch viele Exkursionen stärken das Miteinander von Schule und Schüler. Allerdings ist eine erhebliche Fluktuation auf Seiten der Lehrer und Schüler ebenfalls kennzeichnend für die Auslandsschule. Laut Herrn Langlet wechselt die gesamte Schülerschaft statistisch gesehen alle acht Jahre. Dies stellt die Schule, die aus einer Bilingualen Vorschule (Deutsch/Französisch; Deutsch/Englisch), Grundschule, Realschule, Gymnasium und einer Oberschule besteht, vor außergewöhnliche Herausforderungen.

 

Um die kulturellen und kulinarischen Aspekte in einer Stadt wie Brüssel jedoch nicht zu vernachlässigen, erhielten wir am Montagnachmittag eine historische Stadtführung. Herr Witt, der uns zuvor an seiner Arbeit als Auslandslehrer teilnehmen ließ, führte uns durch Brüssel und zeigte uns bedeutende Sehenswürdigkeiten in der Altstadt.

 

Unser persönliches Highlight war vermutlich der Besuch der bilingualen Vorschule. Dieser Kindergarten bedeutete die Entführung in eine andere Welt, wie es von Exkursionsteilnehmern hieß. Schließlich war es für viele von uns, die Lehramt für das Gymnasium/die Gesamtschule studieren, eine neue Erfahrung, den Alltag an einer bilingualen Vorschule zu erleben.