Der Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten ist der renommierteste und größte Geschichtswettbewerb Deutschlands. Seit seiner Gründung im Jahre 1973 durch den damaligen Bundespräsidenten Gustav W. Heinemann und den Hamburger Stifter Kurt A. Körber haben bis heute 146.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit rund 33.500 Projekten teilgenommen. Am 1. September 2020 startet der Wettbewerb in die nächste Runde.

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Aus diesem Anlass widmet sich dieses Seminar dem Geschichtswettbewerb des Bundepräsidenten aus geschichtsdidaktischer und geschichtswissenschaftlicher Perspektive mit dem Ziel, Sie zu (Co-) Tutorinnen und Tutoren im Wettbewerb auszubilden. So ausgebildet könnten Sie im Geschichtswettbewerb 2020/2021 Schülerinnen und Schüler in ihrem forschend-historischen Lernprozess begleiten, d.h. bei der Themenwahl, der Recherche, der Materialauwertung und der abschließenden Darstellung unterstützen.

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Im Seminar werden Sie sich dazu mit dem zentralen Konzept des forschend-historischen Lernens beschäftigen, das (derzeit noch nicht veröffentlichte) Wettbewerbsthema regional- und lokalgeschichtlich aufbereiten und sich selbst am Material erproben. Dazu werden Sie bspw. in den Austausch mit Wettbewerbsexpertinnen und -experten treten und ein ausgewähltes Archiv aufsuchen.

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Im Rahmen des Seminars besteht für Sie die Möglichkeit, ein in Kooperation mit der Hamburger Körber-Stiftung ausgestelltes, offizielles Zertifikat zu erwerben. Dieses würde Sie als ausgebildete/n (Co-) Tutor/in ausweisen. Dieses Zertifikat kann zukünftigen Bewerbungen als Nachweis einer Zusatzqualifikation beigelegt werden und damit der Schärfung ihres individuellen Lehrerinnen- und Lehrerprofils dienen.

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Vorbesprechung: 29. Mai 2020, 16:30 Uhr, Seminarraum IPW
Blockseminar: 4. und 5. Juni 2020, 9:00 Uhr bis 17:00 Uhr

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Voranmeldung unter: lukas.greven@ipw.rwth-aachen.de (max. 30 Personen)

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Literatur

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  • Bodo von Borries: „Forschendes Lernen“ in geschichtsdidaktischer Perspektive. In: Körber-Stiftung (Hrsg.): Forschendes Lernen im Geschichtsunterricht. Stuttgart 1992, S. 67–101.
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  • Bodo von Borries: Historische Projektarbeit. „Größenwahn“ oder „Königsweg“? In: Michael Sauer/Lothar Dittmer (Hrsg.): Spurensucher. Ein Praxisbuch für historische Projektarbeit. Weinheim u.a. 1997, 243-252.
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  • Bodo von Borries: „Forschendes historisches Lernen“ ist mehr als „Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten“. Rückblick und Ausblick. In: Christian Heuer/Christine Pflüger (Hrsg.): Geschichte und ihre Didaktik. Ein weites Feld. Unterricht, Wissenschaft, Alltagswelt. Schwalbach/Ts. 2009, S. 130–148.
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  • Wolfgang Hasberg: Von Pisa nach Berlin. Auf der Suche nach Kompetenzen und Standards historischen Lernens. In: GWU 56 (2005), H. 12, S. 684–702.
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  • Wolfgang Hasberg/Andreas Körber: Geschichtsbewusstsein dynamisch. In: Andreas Körber (Hrsg.): Geschichte – Leben – Lernen. Bodo von Borries zum 60. Geburtstag. Schwalbach/Ts. 2003, S. 177–200.
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  • Michael Sauer (Hrsg.): Spurensucher. Ein Praxisbuch für die historische Projektarbeit. Hamburg 2014.
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  • Axel Schildt: Avantgarde der Alltagsgeschichte. Der Schülerwettbewerb Deutsche Geschichte von den 1970er bis zu den 1990er Jahren. In: Knud Andresen/Linde Apel/Kirsten Heinsohn (Hrsg.): Es gilt das gesprochene Wort. Oral History und Zeitgeschichte heute. Göttingen 2015, S. 195–209.
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  • Detlef Siegfried: Lernziel Irritation. Möglichkeiten und Grenzen der Projektarbeit im Schülerwettbewerb Deutsche Geschichte. In: Thomas Hill (Hrsg.): Projekte in Schule und Hochschule. Das Beispiel Geschichte. Bielefeld 2002, S. 34–52.
    Heike Wolter: Forschend-entdeckendes Lernen im Geschichtsunterricht. Frankfurt/M. 2018.
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  • Christopher Wosnitza/Johannes Meyer-Hamme: Student essays expressing historical thinking: A quantitative and dually qualitative analysis of 1,100 papers for the History Contest of the German President. In: HERJ 16 (2019), H. 1, S. 88–102.